Sprachstörungen sind häufige und die Lebensqualität massiv einschränkende Störungen. Meist treten sie im Rahmen linkshemisphärischer (bei Rechtshändigkeit) Schädigungen wie z.B. Hirnschlägen auf und werden typircherweise von Schreib-, Lese- und Rechenstörungen begleitet.
WeiterlesenUnter einer Apraxie versteht man die Störung des richtigen Einsatzes von Werkzeugen, kommunikativer Gesten, zielgerichteter Handlungen, Imitieren von Handstellungen und Mimik bei neurologisch intakter Motorik, d.h. keiner Lähmung, keiner Koordinationsstörung und auch keiner Sensibilitätsstörung. Apraxien treten meist zusammen mit Aphasien auf – umgekehrt werden nur wenige Aphasien von einer Apraxie begleitet. Man unterscheidet klinisch traditionellerweise verschiedene Unterformen.
WeiterlesenBei Patienten mit Depressionen finden sich in verschiedenen Hirnregionen Unter- aber auch Überaktivierungen.
Der linke Präfrontalkortex (PFC) - wichtig für positive Ziele, aufsuchendes Verhalten, positive Ziele - ist bei Depressionen unteraktiviert. Umgekehrt findet sich häufig eine Überaktivierung des rechten Präfrontalkortex, begleitet von Angst und Vermeidung.
WeiterlesenBis ins 19. Jahrhundert gehen die Versuche zurück, mit Hilfe von elektrischem Strom gezielt psychische Erkrankungen zu behandeln. In den 1880er Jahren beschrieb z.B. der deutsche Psychiater Wilhelm Tigges den Nutzen von transkraniellem Gleichstrom (tDCS) bei Depressionen. In den 1960er Jahren konnten u.a. Lippold und Redfearn den Effekt von tDCS auf Stimmung und motorische Aktivität nachweisen.
WeiterlesenBeim Neurofeedback werden EEG-Rhythmen gemessen und über ein visuelles oder ein akustisches Signal bewusst gemacht. Dass sich überhaupt ein EEG ableiten lässt, beruht darauf, dass sich bei Erregung eines Hirnrindenareals eine negative, bei Hemmung eine positive Spannung messen lässt:
Weiterlesen1965 führe Maurice Barry Sterman ein klassisches Verhaltenstraining mit Katzen durch: Belohnung durch Futter beim Betätigen eines Hebels während kontinuierlicher Aufzeichnung des EEG’s. Dann wurde ein Ton eingeführt und die Katzen erhielten nur Futter, wenn sie den Hebel betätigen, wenn der Ton nicht zu hören war. Sterman erwartete, dass die Katzen während des Wartens in Schlaf fallen würden.
WeiterlesenDurch die kognitiven Neurowissenschaften werden zahlreiche neuronale Netze beschrieben, welche für verschiedene Funktionen des menschlichen Denkens, Fühlens und Handels verantwortlich sind. Zudem können neuropsychiatrische Krankheiten als Ausdruck einer Störung eines oder mehrere dieser Netzwerke besser verstanden werden. Ein wichtiges Konzept ist dabei die Unterscheidung dreier grosser “Intrinsic Connecitivity Networks (ICN)”: Default Mode Network, Central Executive Network und Salience Network.
WeiterlesenBei der Transkraniellen Magnetstimulation werden Nervenzellen des Gehirns zum "Feuern" stimuliert. Damit erreicht man eine Aktivierung von unteraktivierten Netzwerken. Mittels einer über dem Kopf gehaltenen Magnetspule repetitive magnetische Impulse erzeugt. Diese stimulieren dann die Aktivität der sich direkt darunter befindenden Hirnrindenareale. Die Methode ist sehr sicher und verursacht kaum Nebenwirkungen.
WeiterlesenUnter Neuromarkern versteht man neurologische, medizinisch-technische Messwerte, die bei spezifischen psychischen Symptomen nachgewiesen werden können. Sie entsprechen z.B. einer Verschattung auf dem Röntgenbild der Lunge bei Husten. Neuromarker in der Psychiatrie ersetzen nicht die klassische psychiatrische Diagnosestellung mit Hilfe eines ausführlichen Gespräches. Sie erlauben aber eine genauere Diagnostik und v.a. auch eine gezieltere Therapieplanung.
WeiterlesenGingo Biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut,
WeiterlesenDie Idee, elektrischen Strom für medizinische Zwecke zu verwenden, reicht bis in die Antike zurück. Scribonius Largus (Arzt in Mesopotamien, 46 v. Chr.) behandelte Kopfschmerzen und rheumatische Schmerzen, indem er den Torpedo Fisch (siehe Abbildung) auf die schmerzenden Körperregionen legte. Avicenna (um 1000 n. Chr.) beschrieb einen Nutzen der Behandlung mit dem Torpedo Fisch bei Melancholie. Diese Behandlungen waren somit erste transkutane elektrische Nervenstimulationen (TENS).
WeiterlesenDie Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) haben zusammen mit anderen Fachgesellschaften der AWMF (deutsches Portal der wissenschaftlichen Medizin) die Behandlungsleitlinien für ADHS überarbeitet.
WeiterlesenSeit über hundert Jahren gehen die Neurologie und die Psychiatrie weitgehend getrennte Wege. Die Neurologie auf der einen Seite beschäftigt sich primär mit organisch nachweisbaren Erkrankungen des Gehirns wie z. B. Entzündungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Blutungen oder Tumoren. Die Psychiatrie auf der anderen Seite konzentriert sich auf "psychische" Symptome und versucht diese vom Gehirn losgelöst zu verstehen und zu behandeln.
WeiterlesenImmer mehr wird zu den neuronalen Grundlagen des menschlichen Erlebens und Handelns publiziert. Leicht verliert man die Übersicht. In diesem Blog will ich helfen zu verstehen, zu ordnen und zu gewichten.
Dabei schreibe ich über die Grundlagen und klinischen Anwendungen der Neuropsychiatrie und meine Reflexionen zu Kosmos, Gehirn und Geist aus neuropsychiatrischer Sicht. Die Themen reichen dabei von theoretisch-philosophischen Betrachtungen, neurobiologischen und psychologischen Theorien über medizinisch-klinische Anwendungen bis zu Exkursen in Kunst und Kultur.
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