Lokalisation von Apraxien

Unter einer Apraxie versteht man die Störung des richtigen Einsatzes von Werkzeugen, kommunikativer Gesten, zielgerichteter Handlungen, Imitieren von Handstellungen und Mimik bei neurologisch intakter Motorik, d.h. keiner Lähmung, keiner Koordinationsstörung und auch keiner Sensibilitätsstörung. Apraxien treten meist zusammen mit Aphasien auf – umgekehrt werden nur wenige Aphasien von einer Apraxie begleitet. Man unterscheidet klinisch traditionellerweise verschiedene Unterformen.

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Wie wirkt rTMS bei Depressionen?

Bei Patienten mit Depressionen finden sich in verschiedenen Hirnregionen Unter- aber auch Überaktivierungen. 

Der linke Präfrontalkortex (PFC) - wichtig für positive Ziele, aufsuchendes Verhalten, positive Ziele - ist bei Depressionen unteraktiviert. Umgekehrt findet sich häufig eine Überaktivierung des rechten Präfrontalkortex, begleitet von Angst und Vermeidung. 

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Wie funktioniert tDCS?

Bis ins 19. Jahrhundert gehen die Versuche zurück, mit Hilfe von elektrischem Strom gezielt psychische Erkrankungen zu behandeln. In den 1880er Jahren beschrieb z.B. der deutsche Psychiater Wilhelm Tigges den Nutzen von transkraniellem Gleichstrom (tDCS) bei Depressionen. In den 1960er Jahren konnten u.a. Lippold und Redfearn den Effekt von tDCS auf Stimmung und motorische Aktivität nachweisen.

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Wo liegt der Ursprung des Neurofeedbacks?

1965 führe Maurice Barry Sterman ein klassisches Verhaltenstraining mit Katzen durch: Belohnung durch Futter beim Betätigen eines Hebels während kontinuierlicher Aufzeichnung des EEG’s. Dann wurde ein Ton eingeführt und die Katzen erhielten nur Futter, wenn sie den Hebel betätigen, wenn der Ton nicht zu hören war. Sterman erwartete, dass die Katzen während des Wartens in Schlaf fallen würden.

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Was sind Intrinsic Connectivity Networks?

Durch die kognitiven Neurowissenschaften werden zahlreiche neuronale Netze beschrieben, welche für verschiedene Funktionen des menschlichen Denkens, Fühlens und Handels verantwortlich sind. Zudem können neuropsychiatrische Krankheiten als Ausdruck einer Störung eines oder mehrere dieser Netzwerke besser verstanden werden. Ein wichtiges Konzept ist dabei die Unterscheidung dreier grosser “Intrinsic Connecitivity Networks (ICN)”: Default Mode Network, Central Executive Network und Salience Network.

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Was ist rTMS?

Bei der Transkraniellen Magnetstimulation werden Nervenzellen des Gehirns zum "Feuern" stimuliert. Damit erreicht man eine Aktivierung von unteraktivierten Netzwerken. Mittels einer über dem Kopf gehaltenen Magnetspule repetitive magnetische Impulse erzeugt. Diese stimulieren dann die Aktivität der sich direkt darunter befindenden Hirnrindenareale. Die Methode ist sehr sicher und verursacht kaum Nebenwirkungen.

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Was sind Neuromarker?

Unter Neuromarkern versteht man neurologische, medizinisch-technische Messwerte, die bei spezifischen psychischen Symptomen nachgewiesen werden können. Sie entsprechen z.B. einer Verschattung auf dem Röntgenbild der Lunge bei Husten. Neuromarker in der Psychiatrie ersetzen nicht die klassische psychiatrische Diagnosestellung mit Hilfe eines ausführlichen Gespräches. Sie erlauben aber eine genauere Diagnostik und v.a. auch eine gezieltere Therapieplanung.

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Seit wann wendet man Neurostimulation in der Psychiatrie an?

Die Idee, elektrischen Strom für medizinische Zwecke zu verwenden, reicht bis in die Antike zurück. Scribonius Largus (Arzt in Mesopotamien, 46 v. Chr.) behandelte Kopfschmerzen und rheumatische Schmerzen, indem er  den Torpedo Fisch (siehe Abbildung) auf die schmerzenden Körperregionen legte. Avicenna (um 1000 n. Chr.) beschrieb einen Nutzen der Behandlung mit dem Torpedo Fisch bei Melancholie. Diese Behandlungen waren somit erste transkutane elektrische Nervenstimulationen (TENS).

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Neurofeedback bei AD(H)S?

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) haben zusammen mit anderen Fachgesellschaften der AWMF (deutsches Portal der wissenschaftlichen Medizin) die Behandlungsleitlinien für ADHS überarbeitet. 

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Was ist Neuropsychiatrie?

Seit über hundert Jahren gehen die Neurologie und die Psychiatrie weitgehend getrennte Wege. Die Neurologie auf der einen Seite beschäftigt sich primär mit organisch nachweisbaren Erkrankungen des Gehirns wie z. B. Entzündungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Blutungen oder Tumoren. Die Psychiatrie auf der anderen Seite konzentriert sich auf "psychische" Symptome und versucht diese vom Gehirn losgelöst zu verstehen und zu behandeln.

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Der Blog NEUROPSYCHIATER ist live!

Immer mehr wird zu den neuronalen Grundlagen des menschlichen Erlebens und Handelns publiziert. Leicht verliert man die Übersicht. In diesem Blog will ich helfen zu verstehen, zu ordnen und zu gewichten.

Dabei schreibe ich über die Grundlagen und klinischen Anwendungen der Neuropsychiatrie und meine Reflexionen zu Kosmos, Gehirn und Geist aus neuropsychiatrischer Sicht. Die Themen reichen dabei von theoretisch-philosophischen Betrachtungen, neurobiologischen und psychologischen Theorien über medizinisch-klinische Anwendungen bis zu Exkursen in Kunst und Kultur.

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