NEUROPSYCHIATER

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Behandlung von Depressionen in der Praxis für Neurostimulation

Depressionen sind mit die häufigsten psychischen Erkrankungen. Bis zu 15% aller Menschen erkranken einmal im Leben. Depressionen gehen über eine phasenweise Niedergestimmtheit hinaus. Um von einer Krankheit sprechen zu können, müssen die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen und die Alltagsbewältigung muss stark beeinträchtigt sein. Eine Depression ist eine Erkrankung, die nicht einfach durch Willenskraft überwunden werden kann und ist damit nicht Ausdruck von Schwäche oder Schuld.

Was sind die Ursachen von Depressionen?

Die Entstehung einer Depression ist in der Regel multifaktoriell, d.h. es lässt sich nicht eine einzige Ursache finden. Das ungünstige Zusammenspiel verschiedener Faktoren führt zu einer depressiven Entwicklung: psychologische und psychosoziale Faktoren, Lichtmangel, organische (körperliche) Krankheiten und genetische Faktoren (familiäre Häufung).

Wie wird die Behandlung von Depressionen geplant?

Um eine personalisierte Behandlung planen zu können, benötigt man eine sorgfältige Untersuchung. Mit Fragebogen werden den Schweregrad der Symptomatik erfasst. Eine Hirnstromkurve (EEG) - welche während der Durchführung eines Konzentrationstests abgeleitet wird - ermöglicht es, das passende Behandlungsprotokoll zu wählen.

Wie erfolgt die Behandlung von Depressionen?

In der Praxis für Neurostimulation werden die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Dabei werden verschiedene Behandlungsprogramme angeboten:

  1. Ist es für die Patientinnen und Patienten möglich, täglich in die Praxis zu kommen, kommt die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zum Einsatz: typischerweise während vier Wochen täglich und dann während zwei weiteren Wochen an je zwei Tagen.

  2. Können Patientinnen und Patienten nicht täglich in die Praxis zur Behandlung kommen, so wird die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) zur Heimbehandlung genutzt. Während der ersten vier Wochen erfolgt die Behandlung täglich (Mo bis So), dann während weiteren vier Wochen noch zweimal pro Woche.

Ist es Patientinnen und Patienten möglich, zumindest während 2 Wochen regelmässig in die Praxis zu kommen, so gibt es die Möglichkeit einer Kombination mit zunächst zwei Wochen repetitiver Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) in der Praxis und dann acht Wochen transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS) zu Hause.

Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Ist die Depression überwunden oder sind die Symptome zumindest deutlich gemildert, so ist dies in der Regel nachhaltig. Ca. 6 Monate nach der Behandlung kann evaluiert werden, ob Auffrischungssitzungen sinnvoll wären. Gerade bei Betroffenen mit rezidivierenden depressiven Störungen (wiederholte Episode alle paar Jahre) kann eine Erhaltungstherapie mit 2 Wochen rTMS sinnvoll sein. Zeigt sich anlässlich der Kontrolle, dass sich eine erneute depressive Entwicklung abzeichnet, kann auch das ganze Behandlungsprogramm wiederholt werden.