"Homo ludens - A Study of the Play-Element in Culture" von Johan Huizinga
Johan Huizinga
Homo ludens - A Study of the Play-Element in Culture
Bis anhin habe ich das Spielen von Erwachsenen als - durchaus positiven - Zeitvertreib verstanden, mich aber wenig z.B. für Gesellschaftsspiele begeistern können. In erster Linie habe ich in den letzten Jahren mit meinen Kindern gespielt und da am liebsten - wenn auch schlecht - Schach. Dies aus der Überlegung, dass man einen Nutzen wie Konzentration und strategisches Denken daraus zieht.
Rein zufällig bin ich auf das Buch von Johan Huizinga gestossen, welches er 1938/1939 geschrieben hatte. Darin entwickelt er eine Kulturgeschichte bzw. Anthropologie des Spiels, welches er als kulturbildend herausarbeitet.
Das Spiel zeichnet sich durch Freude und Freiheit aus und ist nicht das ‘normale Leben’. Es ist eine Aktivität, die trotz der freiwillig befolgten Regeln Kreativität und - im Turnier - auch Energie freisetzt. Der Mensch entwickelt spielerisch Verhaltensweisen, die dann über Ritualisierungen verfestigt werden. Daraus gehen gemäss Darstellung Huizingas Gesetze, Krieg, Wissenschaft, Poesie, Philosophie und Kunst, kurz die ganze Zivilation hervor.
Neben dem Denker (Homo sapiens), dem Macher (Homo faber) und dem Ökonomen (Homo oeconomicus) gibt es auch den Menschen als Spieler, eben den Homo ludens.
Huizinga J. Homo Ludens: A Study of the Play-Element in Culture. Kettering, OH: Angelico Press; 2016. 232 S.